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Vom letzten Weg

Vom letzten Weg

Der letzte Weg, auf dem man jemanden begleiten kann, ist im Wesentlichen etwas Symbolisches – aber dennoch sehr kraftvoll. Dieser letzte Weg hat nichts mehr zu tun mit dem vielleicht letzten Spaziergang, den man mit der Großmutter oder dem Vater gemacht hat.

Der letzte Weg ist genau die Strecke, die man hinter einer Urne oder einem Sarg hergeht. Er bedeutet günstigstenfalls eine bewusste Handlung, an deren Ende Sarg oder Urne der Erde übergeben werden. Das ebenso symbolische Verschließen des Grabes mit Sand (oder neuerdings immer öfter mit Blütenblättern) ist das Ende der Gemeinsamkeit. Wer vom offenen Grab zurücktritt, begibt sich, bewusst oder unbewusst ab jetzt in ein neues Leben. Und in diesem Leben fehlt nun jemand. Etwas ist abgeschlossen. Vieles noch lange nicht. Aber es ist nicht mehr dasselbe Leben, aus dem man auf dem letzten Weg gekommen ist.

Für mich hat dieser letzte Weg fast schon etwas Heiliges. Er könnte voller Intensität sein. Einer Intensität, die hilft, den Abschied besser zu durchleben.

Vor wenigen Jahren durfte ich eine ganz besondere Frau beerdigen, die schon zu Lebzeiten ihre klare Sicht der Dinge unter Beweis gestellt hatte. Sie schloss bei mir einen Vorsorgevertrag ab, in dem sie ihre Wünsche festlegte. Ihre klare Haltung in dieser Hinsicht hatte es ihrer Tochter leicht gemacht, den Wünschen der Mutter zu folgen. Zu diesen Wünschen gehörte auch, die am Ende der Trauerfeier, die von einem befreundeten Pastor durchgeführt wurde, klar formulierte Bitte, den letzten Weg hinter dem Sarg schweigend zu begehen.

Dies war eine Ausnahme. Eine schöne Ausnahme. Leider wird meistens der Weg zwischen Kapelle und Grab dazu genutzt, zu reden, sich auszutauschen, gern auch ein bisschen zu Jammern, über das Wetter zum Beispiel, oder es wird eine schnelle Zigarette geraucht.

Wie ist es da mit dem Respekt? Vor dem verstorbenen Menschen? Den engen Angehörigen? Der Situation? Diesen Weg kann man nur ein einziges Mal gehen. Wäre da nicht wenigstens der Versuch zu schweigen, wenn schon die Besinnung nicht gelingen mag, angebracht?

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